"Nisha" - Matthias Lange

„Nisha“

Das Neue (Menschenrechts-)Musical der Cadolzburger Burgfestspiele

Nach den großen Erfolgen mit dem Musical „Mademoiselle Marie“, stürzen sich die Cadolzburger Burgfestspiele 2018 in ein neues Abenteuer. Das aktuelle Stück „Nisha“ (Musik: Matthias Lange, Text: Fritz Stiegler) steht im Sommer 2018 auf dem Spielplan. Premiere war am 21.06.2018, gespielt wurden 22 Vorstellungen bis Anfang August. Auch in dieser Saison wurde der Burgvorhof wieder zum Musicalspielort umfunktioniert. Die wunderschöne Burgsilhouette sorgte für ein unvergessliches Ambiente.

Im aktuellen Musical „Nisha“ wird der Umgang mit den Menschenrechten beschrieben und massive Probleme in den Entwicklungsländern aufgezeigt. Das Mädchen Nisha steht im Mittelpunkt der Handlung und kämpft einen schier hoffnungslosen Kampf für die Bildung junger Frauen in einer fanatischen, männerdominierten Welt.

Die Musik

Trotz der ernsthaften Thematik wurde auch dieser Stoff wieder geschickt in ein Musical verpackt. Die vielfältigen Kompositionen von Matthias Lange verbinden musikalische Einflüsse aus aller Welt mit den modernen Klängen des Westens. (Musikalischer Zusammenschnitt siehe „Hörproben“). „Nisha“ bewegt sich zwischen Weltmusik, Rock-Pop und großen Filmmusik-Orchesterwerken, eingespielt von den Nürnberger Symphonikern. Neben dem großartigen Orchester konnte Matthias Lange eine fantastische Studioband zusammenstellen. Norbert Meyer-Venus am E-Bass und Kontrabass, Roli Müller an den Gitarren, Max Lange am Schlagzeug und der Cajon und Roland Horsak an der Trompete. Die Tasteninstrumente spielte der Komponist selbst im Studio ein.

Die Regie führte wieder Jan Burdinski und für die aufwendigen Choreographien ist Kathleen Bengs verantwortlich.

„Nisha“ Kurzbeschreibung

Während die Rallyefahrer ihre Karossen über die heißen Piste jagen und die rotierenden Räder den Staub der Steppe auf die ausgedörrten Palmölpflanzen verteilen, durchsucht das junge Mädchen Nisha die Hinterlassenschaften der westlichen Besucher auf einer Mülldeponie. Die Bilder der Comic-Hefte faszinieren sie. Nisha blättert in Zeitschriften, schließlich findet sie Tolstoj’s „Anna Karenina.“

Begeistert von der Welt der Buchstaben, bringt sie sich das Lesen bei und erkennt, dass Bücher nicht nur unterhalten, sondern auch bilden und dass Bildung unerlässlich ist, damit sich die Menschen in ihrer Heimat wieder auf das besinnen, was das Leben fernab jeder falschen Ideologie lebenswert macht. Der Bau einer Schule für alle Mädchen, die nicht schreiben und nicht lesen können, wird für sie zur Lebensaufgabe.

Fabian, der Sohn einer reichen Familie aus dem Westen, kann dagegen mit Bildung wenig anfangen. Ihn reizen weder Ziele noch Aufgaben. Seine behütete Karriere ist vom Elternhaus vorbestimmt und hat tragische Züge. Erst die schwere Krankheit des Sohnes lässt erahnen, wie sehr die beiden Welten voneinander abhängig sind, wie ungleich jedoch sich die Räder des Fortschrittes ineinander verzahnen.

Friedensnobelpreisträgerin Shirin Ebadi besucht die Premiere

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Eine große Ehre war der Besuch der iranischen Friedensnobelpreisträgerin Shirin Ebadi, die eigens aus New York zur Premiere des Musicals anreiste. Die im Exil in London lebende Aktivistin setzt sich weltweit unermüdlich für mehr Demokratie und Menschenrechte ein. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt dabei auf der Verbesserung der Lebensbedingungen von Frauen und das Recht auf Bildung. Den Kontakt hatten die Burgfestspiele über die in Nürnberg lebende Maede Soltani (Schirmherrin des Musicals), Tochter des im Iran inhaftierten Bürgerrechtsanwalts Abdolfattah Soltani hergestellt, der den Nürnberger Menschenrechtspreis trägt.

Große Ehre – Der Besuch von Robert Hébras

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An zwei Abenden besuchte eine Delegation aus Frankreich das neue Musical „Nisha“. Der 93 jährige Robert Hébras, Überlebender des Massakers von Oradour sur Glane, war mit seiner Ehefrau zu Gast in Cadolzburg. Gemeinsam mit Oradours Bürgermeister Philippe Lacroix und weiteren Ehrengästen, darunter auch Fritz Körber (Altbürgermeister von Schwaig), der sich seit über 35 Jahren für die Deutsch-Französische Freundschaft einsetzt, wurde ein Plädoyer für die Völkerverständigung zelebriert.

In der letzten Musical-Produktion „Mademoiselle Marie“ wurde das Kriegsverbrechen der Waffen-SS an der französischen Dorfbevölkerung von Oradour thematisiert. Am 10. Juni 1944 starben dort 642 Zivilpersonen bei einem Gemetzel. Nur sechs Personen überlebten das Massaker, darunter Robert Hébras.

Auf Einladung Robert Hébras und Philippe Lacroixs gab das Ensemble der Cadolzburger Burgfestspiele 2017 zwei Gastspiele des Musicals „Mademoiselle Marie“ an dem geschichtsträchtigen Ort in Frankreich. Bewegende Momente, aus welchen eine freundschaftliche Verbindung von Cadolzburg nach Oradour entstand.

„Es lebe die Deutsch-Französische Freundschaft“, rief Hébras, als ihn die Hauptdarstellerinnen des Musicals, Romina Satiro und Lea Weber, nach Ende der Vorstellungen auf die Bühne baten.